Diskussion der jungen Kandidaten zur Kreistagswahl 2008

Veröffentlicht am 04.09.2008 in Kommunalpolitik

Kandidatendiskussion der Jugendorganisationen in Hennigsdorf

Am Montag, dem 01.09.2008 trafen sich die Jugendorganisationen der großen Parteien des Landkreises im Rathaussaal der Stadt Hennigsdorf und diskutierten zwei Stunden lang über jugendpolitische Fragen des Alltags in Oberhavel.
Jede Jugendorganisation konnte zwei Vertreter aus ihren Reihen entsenden, die sich mit den Diskutanten der anderen Parteien messen sollten. Aus Reihen der Jusos traten der Vorsitzende des Juso-Unterbezirkes Oberhavel und Kreistagskandidat der SPD im Wahlkreis IV, Benjamin Grimm und der stellvertretende Juso-Landesvorsitzende und Gemeinde- und Kreistagskandidat der SPD im Wahlkreis II (Velten) Steffen Barthels an.

Nach einer kurzen Vorstellung der Teilnehmer auf dem Podium durch den Organisator Felix
Kröcher begann eine hitzige Diskussion, die sich auf verschiedene Themenkomplexe und Politikfelder in Oberhavel bezog.

Insbesondere über die Modelle und Schulformen in Oberhavel wurde diskutiert. Während wir
Jusos das gemeinsame lange Lernen und die Förderung von begabten, aber auch benachteiligten Schülerinnen und Schülern in den Fordergrund der Diskussion zu stellen versuchten, verlagerten sich die Teilnehmer u.a. der FDP darauf, das Bildungswesen des Landes Brandenburg in Gänze abzulehnen, ohne jedoch auf die Probleme und Lösungsmöglichkeiten, die vor Ort beeinflussbar wären einzugehen.

Auch beim Kampf gegen den Rechtsextremismus wurde wieder einmal deutlich, dass sich
SPD, LINKE und GRÜNE in der Debattenkultur deutlich von den konservativen Parteien CDU und FDP unterscheiden. Während insbesondere wir Jusos auf die Notwendigkeit der Förderung von lokalen Bündnissen und Initiativen gegen Rechtsextremismus hinwiesen und uns für ein noch stärkeres Engagement des Kreises in diesem Bereich aussprachen, begann zwischen Linksjugend und Junger Union wieder einmal die Diskussion, dass linke und rechte Gewalt gleicher Maßen abzulehnen sind.

Selbstverständlich sind wir der gleichen Meinung, ohne jedoch zu verkennen, dass in
Oberhavel vor allem Rechtsextreme Gewalttaten verübt und das Auftreten der NPD-Funktionäre und –Mitglieder zunimmt. Hier ist dringendes Handeln erforderlich. Deshalb erwarten wir gerade auch von den jungen Kandidatinnen und Kandidaten der CDU und FDP, dass sie sich aktiver als bisher an Veranstaltungen gegen Rechtsextremismus beteiligen. „Warum sieht man die Junge Union nie bei Aktionen der Demokratie-Netzwerke im Kreis?“, monierte Benjamin Grimm.
Ein bloßes Lippenbekenntnis und der Verweis, dass es in Deutschland ja auch linksextreme Straftaten gibt genügt nicht. Leider blieben die Kandidaten der JU eine Antwort schuldig.

Die Diskussionsrunde endete mit einer Debatte zum Thema Kinder- und Jugendpolitik in
Oberhavel. Gerade für die Förderung von Projekten und die Jugendarbeit soll der Landkreis mehr Geld zur Verfügung stellen. „Ich hoffe, dass wir hier alle an einem Strang ziehen“ betonte Steffen Barthels. Die Förderung von Jugendarbeit und eine gute und finanzierbare Schülerbeförderung sind immens wichtig, um auch den Norden des Landkreises besser entwickeln zu können.
Einig wurden sich alle Diskutanten bei der Frage, ob es Jugendlichen schon mit 16 erlaubt
sein sollte in ihrer Stadt oder Gemeinde wählen zu gehen. Der Juso-Landesverband hat dazu eigens eine Kampagne ins Leben gerufen und sammelt Unterschriften, um das Kommunalwahlalter auf 16 Jahre herunter zu setzten.
Nach der Einführung des Kommunalwahlrechtes ab 16 in Berlin ergab sich dort das erstaunliche Bild, dass mehr Jugendliche im Alter von 16-17 zur Wahl gegangen waren, als
Jugendliche im Alter von 18-19.
Wir Jusos sind der Meinung, dass Jugendliche gerade in dem Umfeld, das sie am meisten prägt und in dem sie sich auskennen selbst mitentscheiden sollten wer ihre Meinung und ihre Interessen vertritt.

 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nordbahngemeinden mit Courage