Presse greift Juso-Vorschläge zu Bildung auf

Veröffentlicht am 28.06.2007 in Bildung

Die Jusos Oberhavel haben sich in einem längeren Meinungsbildungsprozess mit dem Thema Bildung in Oberhavel und Brandenburg auseinandergesetzt. Die daraus resultierenden Forderungen, Wünsche und Vorschläge wurden auf den letzten Sitzungen forciert und mit Argumenten und Fakten unterlegt. Damit besitzen die Jusos Oberhavel ein eigenes Positionspapier im Bereich der Bildungspolitik, welches nun auch von der Presse aufgegriffen wurde. Nachfolgend sind die jeweiligen Presseartikel der MAZ und des OGAs zu lesen.

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07.06.2007- Märkische Allgemeine Zeitung

Jusos streiten für Gesamtschulen, SPD diskutiert heute Kreiskonzept

MATTHIAS GABRIEL

ORANIENBURG Mit einem Positionspapier mischen sich die Oberhaveler Jusos in die bildungspolitische Debatte der SPD ein. Die Fraktion und der Unterbezirksvorstand haben die Parteimitglieder für heute Abend zu einer Diskussionsveranstaltung über den vorgelegten Entwurfes des Schulentwicklungsplanes in den Kreistagssaal eingeladen.

Die Jusos kritisieren in der Kreiskonzeption vor allem die Fokussierung auf Oranienburg. "Wir unterstützen den Ausbau der Oberschule Mühlenbeck zu einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe", sagte der Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation Benjamin Grimm gestern. Unter Berücksichtigung der Schülerzahlen müssten die weiterführenden Schulen, insbesondere die Gymnasien, flächendeckend angesiedelt werden. Wie berichtet, plant Landrat Karl-Heinz Schröter am Runge-Gymnasium dagegen den Aufbau eines Schulcampus in Oranienburg.

Auf einer Wellenlänge mit dem SPD-Landrat liegen die Jusos dagegen bei der Ablehnung der Leistungsklassen. "Das Land hat den Kreisen diese Klassen übergestülpt", so Jusos-Vize Reik Högner. Gleichwohl müsse die Oberhavel-SPD den Eltern die Gründe für ihre Ablehnung ausführlicher darlegen.

Wie die Jusos in ihrem einseitigen Positionspapier schreiben, favorisieren sie die schulbegleitende Begabungsförderung. "Man sollte die Selektion hinter sich lassen und die Kinder in einer Schule unterrichten", so Grimm. Das Ziel müsse die Gesamtschule sein, die allerdings über ausreichend Lehrer und pädagogische Kräfte verfügen muss. Die Jusos hoffen, dass ihr Bildungspapier Eingang in das Kommunalwahlprogramm der SPD findet.
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08.06.2007 - Oranienburger Generalanzeiger

"Karl-Heinz in der Pflicht"
Oberhavel Jusos zur Bildungspolitik im Landkreis

MICHAEL HILSCHER

OBERHAVEL - Das letzte Kita-Jahr soll Pflicht sein. Ganztagsschulen sind nur sinnvoll, wenn intensiver und in kleineren Gruppen unterrichtet wird. Lehrer müssen an Fortbildungskursen teilnehmen. Das sind nur einige der Vorstellungen zur Bildungspolitik, die die Jusos Oberhavel nun zu Papier gebracht haben.

Bevor es so weit war, machten sich die Jusos unter anderem schlau mit dem Genossen Landrät Kart-Heinz Schröter sowie Bildungsexperten aus der SPD Landtagsfraktion.

Und in mancher Passage des Papiers, das auch in einen gemeinsamen Antrag mit den Oberhavel-Genossen an den Landesparteitag am 30. Juni münden soll, ist Schröters Linie unverkennbar. Zum Beispiel in der Aussage: "Anwesenheitspflicht des Lehrpersonals zu bestimmten Kernzeiten, wenn dazu die erforderlichen räumlichen Arbeitsmöglichkeiten geschaffen worden sind." Ähnliche frühere Aussagen des Landrats sollen mancherorten bereits Pädagogen erzürnt haben. Schröter aber, so heißt es, habe damit nur auf die ultimative Forderung eines Lehrerkollegen geantwortet. Dieser hatte gefordert, der Schulträger habe ihm einen Schreibtisch zustellen, weil sein häuslicher Arbeitsplatz nun nicht mehr steuerlich abzugsfähig sei.

Die Jusos ihrerseits wollen den Landrat beim Wort nehmen: "Da, sehen wir Karl-Heinz in der Pflicht zu erklären, wie er das organisatorisch bewerkstelligen will", sagt Oberhavels Juso-Vorsitzender Benjamin Grimm.
Gestern Abend trafen sich die Sozialdemokraten im Kreistagssaal, ,um sich intern über die Inhalte ihrer künftigen Bildungspolitik auszutauschen. Die Jusos machten bereits im Vorfeld deutlich, dass sie das Eintreten der SPD für flächendeckende Ganztagsschulen zumindest für konkretisierungsbedürftig halten. Kleinere Klassen am besten mit maximal 20 Schülern, schweben ihnen vor, dazu wesentlich mehr Lehrpersonal, Psychologen und Sozialarbeiter. Anderenfalls haben sie Angst, dass "Ganztagsschulen" das Lernniveau eher verschlechtern. Trotzdem sind die Jusos in einem Punkt ganz sicher: Leistungs- und Begabtenklassen und somit ihrer Ansicht nach die frühzeitige Selektierung der Kinder seien der falsche Ansatz. Auch das ein ,Satz, der vom Landrat stammen könnte.

Mit der von Schröters Verwaltung vorgelegten Schulentwicklungsplanung können sich die Jusos freilich weniger anfreunden. Die offenkundige Konzentration auf Oranienburg beim Angebot von Gymnasiumsplätzen stößt auf keine Gegenliebe. "Das sehen wir fundamental anders", sagt Juso-Vize Reik Högner. Die Schüler sollten kürzere Schulwege haben, weswegen sich die Konzentration auf einen Ort verbiete. Nicht zuletzt deshalb befürworten die Jusos auch den Ausbau der Oberschule Mühlenbeck in eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Dies gehöre unbedingt noch in die Schulentwicklungsplanung.

 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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