14.04.2009 in Umwelt

Juso-Forderung erfüllt: Anbau von umstrittenem Genmais gestoppt

 

SPIEGEL ONLINE, 14. April 2009
Die Maissorte MON 810 der Firma Monsanto darf in Deutschland nicht mehr angebaut werden. Das hat Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner entschieden. Nach SPIEGEL-Informationen könnte das Verbot den Bund Millionen kosten.

Berlin - Es war höchste Zeit: In der Regel beginnen die Landwirte Mitte April mit der Mais-Aussaat. Deswegen musste sich Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) nun verbindlich äußern, ob der auch die umstrittene Maissorte MON 810 auf die Felder gebracht werden darf. Auf knapp 3600 Hektar sollte die genveränderte Pflanze angebaut werden.

Daraus wird nun wohl nichts. Aigner will den Anbau und Verkauf von Genmais in Deutschland verbieten. Das gab sie am Vormittag auf einer Pressekonferenz bekannt. Sie habe berechtigten Grund zu der Annahme, dass der genveränderte Mais der Sorte MON 810 "eine Gefahr für die Umwelt darstellt", sagte Aigner. Diese Auffassung sei auch vom Bundesumweltministerium bestätigt worden. Damit greife eine Schutzklausel, die über EU-Recht möglich sei. "Die Bundesländer werden umgehend über diese Maßnahme informiert und werden die Einhaltung des Verbots überwachen", so die Ministerin.

"Meine Entscheidung ist entgegen anderslautender Behauptungen keine politische Entscheidung", sagte Aigner. "Es ist eine fachliche Entscheidung und dies muss es aus rechtlichen Gründen auch sein." Studien aus Luxemburg für ein nationales Verbot von MON 810 hätten den Ausschlag gegeben. Laut dem Ministerium gibt es Risiken für bestimmte Schmetterlinge, Marienkäfer und Wasserorganismen. Gleichzeitig betonte die Ministerin, sie wolle das Verbot nicht als Grundsatzentscheidung im Bereich grüne Gentechnik verstanden wissen.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nordbahngemeinden mit Courage